Dass Judo-Kämpfer stets alleine auf die Matte gehen und dort ihren Mann oder ihre Frau stehen müssen, ist allseits bekannt. Doch zumeist haben sie einen großen Pulk von Teamkameraden am Rande der Matte stehen, die ihnen zumindest durch Anfeuerungsrufe den Rücken stärken und die eigene Motivation und Kampfkraft zu steigern helfen. So aber nicht an diesem Wochenende: Zwei Meisterschaften, zwei Kämpfer hieß es da, und obwohl beide Judokas dieses Mal keine große moralische Unterstützung dabei hatten, machten sie ihre Sache gut.
Am Samstag ging Sebastian Menzel vom PSV Merseburg auf Solotour ins nördliche Tangermünde, um bei der Landesmeisterschaft der Männer zu bestehen – und er bestand. Ohne Trainer und Teamkameraden, die allesamt wegen Verletzungen oder Terminkollisionen absagen mussten, kämpfte er sich bis auf Rang drei der Klasse bis 81 kg vor. Er besiegte zunächst in eindrucksvoller Manier seinen Kontrahenten vom SV Halle mit einer tollen Kombination, und ließ sich auch durch die anschließende Niederlage nicht aus der Ruhe bringen. Im Kampf um Bronze konnte er sich aus einer anfänglichen Festhaltetechnik seines Gegners befreien, ehe er selbst zum entscheidenden Fußwurf ansetzte. Damit wurde er verdient Dritter.
Gar zu Rang eins brachte es Tia Neumann am Sonntag bei der Bezirksmeisterschaft der Unterzehnjährigen in Halle. Immerhin unterstützt von Trainer Volker Veit, gewann die ansonsten einzige Sportlerin vom PSV Merseburg ihren Kampf souverän und ist damit qualifiziert für die kommende Landesmeisterschaft. |